Schottland Januar 2018

Reisebericht

Edinburgh Januar 2018

Anfang Januar war es so weit, das Warten hat ein Ende.

 

 

Donnerstag

Früh aufstehen, schnell frühstücken und ab ins Auto und die Mami holen. Sie hat sich bereit erklärt auf unsere Hündin Finja aufzupassen. Da wir nach Schottland fliegen und Finja gesundheitlich schon ein wenig angeschlagen ist wollen wir ihr diese Reise nicht mehr zumuten.

Mami noch das ein oder andere erklären und ihr zeigen, dass sie unsere Reise auf dem IPad mitverfolgen kann. Wir haben dazu einen privaten Messenger installiert, auf den nur wir mit unseren Handys zugreifen können. Um unsere großen Vierbeiner kümmert sich freundlicherweise die Nachbarin. Ipad in den Kioskmodus versetzt (so kann Mami nichts verstellen) und ab geht's mit dem Auto zum Bahnhof (ca. 10km).

Die Chefin hat alles organisiert und das hinter meinem Rücken, ohne dass ich etwas davon mitbekommen habe. Für die gesamte Kurzreise hat sie schon alles gebucht.

Es geht nun mit der S-Bahn zum Nürnberger Hauptbahnhof. Das sind gerade mal 15 Min. Fahrzeit. Mit dem Auto ist das nicht zu schaffen und man muss sich auch noch um einen Parkplatz kümmern. Dieses Problem hatten wir nicht, wir sind nach besagten 15 Min. aus der S-Bahn ausgestiegen, vom Bahnsteig die Treppen runter 15-20 Meter gelaufen und wieder die Treppen rauf zu unserem Anschlusszug nach München. Der Zug war schon am Gleis, sodass wir sofort einsteigen konnten um unseren Platz zu suchen (einmal sind wir daran vorbei gelaufen), der ebenfalls reserviert war. Man kann über die DB schimpfen was man will, aber der ICE ist einfach eine schöne Sache. Die Fahrt darin ist schön leise, man hat bequeme Sitze und in unserem Fall den Restaurantwagen gleich im Anschluss.

Das Wetter war zwar nicht so dolle aber das war uns egal, die Freude überwiegte. Klar, dass ich nach kurzer Zeit in den anderen Wagen schauen musste, schließlich verfolgte er uns seit dem Nürnberger Hauptbahnhof. Letztendlich wurde es ein reichlich belegtes Sandwich das mich auf der Fahrt nach München etwas ablenkte. Zwischendurch haben wir abwechselnd ein wenig gedöst, da es, wie schon bemerkt, nicht das schönste Wetter war und andererseits wir beide die letzte Nacht nicht besonders gut geschlafen haben.

Knapp 2 Stunden später waren wir am Münchner Hauptbahnhof. Auch hier mussten wir nur die Treppen runter zur S-Bahn, die uns zum Flughafen bringen sollte. Nach ein paar Minuten Warten konnten wir in die S-Bahn einsteigen und ab ging es zum Flughafen. Die Fahrt dahin zog sich dann doch ganz schön, ich glaube wir waren fast eine dreiviertel Stunde unterwegs.

Wir hatten nun ca. 45 Min Zeit unser Gate zu finden - dachten wir. So gingen wir, ausgestattet mit nur einem kleinen Rolli und einer Fototasche langsam zur Sicherheitskontrolle. Die Kontrolle ging eigentlich ziemlich zügig, sodass wir richtig Zeit hatten und gemütlich zum Gate gehen konnten (natürlich das am weitesten entfernte). Dort angekommen hatten wir dann noch gut eine halbe Stunde bis zum Check-In. Während des Wartens fiel mein Blick auf die Anzeigetafel und plötzlich stand da was von Verspätung. Um es kurz zu machen, unser Flug ging erst mit knapp 2 Stunden Verspätung - so ein Mist. Da ist die Reise schon sehr kurz und dann auch noch das. Aber was soll's, wir mussten warten. Ein Kurzbesuch im Duty-Free Shop, ein kurzer Spaziergang zum anderen Ende und wieder zurück, die Zeit verging nur sehr langsam. Irgendwann war es dann soweit, es wurde zum Boarding aufgerufen und wir konnten das Flugzeug stürmen.

Der Flug nach Edinburgh war ruhig, nur der Start war auf Grund des schlechten Wetters etwas holprig bis wir durch die Wolkendecke durch waren. In Edinburgh angekommen war das Wetter aber noch schlechter. Es regnete doch ganz schön aber was soll's, wir sind eben in Schottland. Nach der Ankunft ging es zur Bushaltestelle und was soll ich sagen, der Bus stand auch schon da (ist wahrscheinlich auf Grund der vielen Busse meistens so). Einsteigen, die Karten waren schon vorhanden, rauf in den oberen Stock und die Fahrt zum Hotel in der Princes Street genießen. Viel sehen konnten wir nicht, da es schon dunkel wurde und aufgrund der Nässe die Scheiben beschlagen waren. Angekommen an der Haltestelle "Princess Street" stiegen wir aus und mussten dann doch noch 10 Meter bis zu unserem Hotel dem "Royal Over-Seas League" gehen. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und konnten schnell auf unser Zimmer und ein wenig nach der doch anstengenden Anreise ausruhen. Eine halbe Stunde später ging es dann aber doch weiter.

Unten fragten wir den Portier, wo wir was zu Essen bekommen könnten und wurden gleich in der Nähe zu einem Fischrestaurant geschickt. Dort angekommen stellten wir allerdings fest, dass es voll war und wir machten einen Termin 2 Stunden später aus, da sollte es wieder Plätze geben. Wir bummelten nun bis zum vereinbarten Termin entlang der Princess Street und waren überrascht, dass es den Weihnachtsmarkt noch gab. So gingen wir gemütlich durch, gönnten uns einen kleinen Snack und freuten uns, dass der Weihnachtsmarkt noch offen war. Wer ihn nicht kennt hat etwas verpasst. Er ist schon sehr groß und man kann ganz schön viel Zeit darin verbringen. Er ist im Princess Street Garden hinter dem Scott Monument auf mehreren Ebenen. Hier ging die Zeit schnell rum und so ging es nur noch kurz zurück ins Zimmer. Da es doch sehr stark regnete wollten wir nicht weiter draußen rumlaufen. Man muss allerdings schon sagen, dass die Einwohner von Edinburgh - na sagen wir "schmerzbefreit" sind. Trotz des Regens war auf den Straßen mehr los als an einem sonnigen Samstag in der Nürnberger Fussgängerzone. Die Zeit war dann gekommen und wir konnten endlich unser Abendessen genießen. Nach dem Essen gab es im Anschluss noch einen Absacker im Pub nebenan und es war die Zeit gekommen uns für den nächsten Tag auszuruhen.

Freitag

Früh aufstehen und um 8 Uhr genossen wir das Frühstück mit Blick auf's Edinburgh Castle. Nach dem Frühstück ging es auf direktem Wege zum Castle. Wir waren ein paar Minuten zu früh dran, es war noch nicht geöffnet. Das Wetter war etwas besser geworden, es regnete nicht mehr so stark sondern nieselte ganz fein vor sich hin. Wir kauften unsere Tickets und gingen dann kreuz und quer durch alle Gänge und Häuser. Ein kurzes Tasting von einem Whisky, dessen Name ich nicht mehr weis. Wir bekamen ihn mit dem Hinweis, dass dieser nicht brennt und süßlich sei. Was soll ich sagen, der junge Mann hatte Recht, er brannte nicht, war aber nicht süß sondern schmeckte nach Honig und ansonsten war er nur zuckersüß - nichts, was man für unseren Geschmack öfters trinken möchte. Insgesamt hielten wir uns über 3 Stunden dort oben auf, der Regen hatte inzwischen ganz aufgehört und wir hatten jetzt etwas Hunger und wollten uns vor allem mal hinsetzen. Es ging noch ein wenig kreuz und quer durch die Royal Mile und später dann runter zum Grassmarket, wo wir in einem schönen Pub eine Kleinigkeit gegessen haben und ich mir noch ein Glas Guinness schmecken lies.

Nachdem unsere Beine sich wieder erholt hatten, ging es gedacht zum National Museum. Ich hatte auf der Karte gesehen, dass wir vom Grassmarket nur unten rausgehen, ein-, zweimal abbiegen müssen und wir wären dort. Es stellte sich irgenwann raus, dass wir am falschen Ende den Grassmarket verlassen hatten und so liefen wir eine ganze Weile in die falsche Richtung. Wir hatten es erst gemerkt als wir nach einem spontanen Bankbesuch weiter laufen wollten und festgestellt haben, dass das Museum noch fast 2 Kilometer entfernt ist. In der Bank waren wir zum Umtauschen von  alten 10 Pfundnoten die wir noch vom letzten Besuch vor zwei Jahren hatten. Beim Zahlen wurde uns nämlich mitgeteilt, dass es diese Scheine schon eine Weile nicht mehr gibt. Wir liefen also in einer Schleife zurück zum Grassmarket, um wenig später im Museum anzukommen. Es ist erstaunlich wie kurz der Weg sein kann wenn man den richtigen nimmt.

Im Museum schauten wir uns allerdings nur etwa ein Stunde um, da unsere Beine langsam müde wurden und uns die verschiedenen Ausstellungen nicht wirklich interessierten. Wir gingen dann noch eine Weile durch die Straßen Richtung Royal Mile und irgendwann zurück zum Hotel. Hier mussten wir dann ein wenig ausruhen, was unsere Beine freute. Nach einem kurzen Schönheitsschlaf ging es zum Einkaufbummel entlang der Princess Street. Die Einkäufe wurden im Zimmer verstaut und ab ging es zum Abendessen. Wir fanden hinter dem Bahnhof das "The Doric Bar and Restaurant". Wir bekamen einen kleinen Tisch zugewiesen (es waren ansonsten alle Plätze belegt). Hier habe ich das seit langen Jahren beste Steak bekommen. Am liebsten hätte ich mir noch ein zweites bestellt aber dies war aus Platzmangel in meinem Bauch nicht mehr möglich. Hier werden wir sicherlich wieder Essen gehen wenn wir das nächste mal in Edinburgh sind.

Nach dem Essen ging es zum Abschluss wieder in ein Pub am Grassmarket, genauer gesagt ins "Fiddlers Arms". Zu unserer Freude gab es dann unverhofft Live Musik. So genossen wir noch den ein oder anderen Whisky und gingen dann gegen 23 Uhr zurück zum Hotel. Der Weg war dann aber sehr mühsam, nach den vielen Kilometern und den hunderten von Treppen wollten die Beine einfach nicht mehr. Wir brauchten dann auch max. 1 Minute um einzuschlafen.

Samstag

Samstag hieß es wieder den kleinen Koffer packen, zum Frühstück gehen und uns auf den Heimweg zu machen. Der Bus zum Flughafen ging an der Waverley Bridge rund 600 Meter vom Hotel ab. Hier hieß es einsteigen und ab zum Flughafen. Wir kamen zeitig dort an, konnten den Sicherheitscheck in aller Ruhe erdulden und konnten ca. 30 Minuten später auch schon zum Boarding. Der Flug nach Hause war ruhig und nach der Landung in München nahmen wir wieder die S-Bahn zum Münchner Hauptbahnhof. Dort angekommen hatten wir eine Stunde Zeit bis zur Abfahrt mit dem ICE nach Nürnberg. Nach Allem waren wir gegen 18 Uhr wieder zu Hause und konnten unseren Labby und natürlich auch die Mami begrüßen.

Es war eine kurze, anstrengende, aber superschöne Reise, wäre es nicht schon meine Frau die alles organisiert hat würde ich sie glatt nochmal heiraten.